Ägina gehört zur Inselgruppe der Saronischer Golf. Der Mythe nach verdankt Ägina (Griechenland) seinen Namen der Tochter des Flußgottes Asopus, die von Zeus auf die damals unbewohnte Insel entführt wurde, und ihm den Sohn Aeacus gebar, der später König der Insel wurde. Archäologische Funde haben bewiesen, daß Ägina schon in neolithischer Zeit bewohnt war; sie wird auch als Geburtsort des Dichters Aristophanes betrachtet.
Pausanias erwähnt, daß sich nah am Hafen die Tempel von Aphrodite, Apollon, Artemis, Dionysos und Asklepios befanden. Vom dorischen Apollon – Tempel (6. Jh. v. Chr.) ist heute nur eine einzige Säule erhalten (auf dem Hügel Kolona). An der wichtigsten archäologischen Stelle im Osten der Insel (bei Ag. Marina) steht der Tempel von Aphaia, einer uralten Göttin, Beschützerin der Insel, gewidmet. Der erste Tempel an diesem Ort wurde 570 v. Chr. erbaut und um 510 v. Chr. verwüstet. In den Fundamenten der Ruinen des späteren dorischen, derselben Göttin gewidmeten und aus lokalem porösem Gestein gebauten Tempels unterscheidet man Bruchstücke des ersten Tempels. Am selben Ort gibt es Überreste von Propyläen eines Altars und von Priesterwohnungen.
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Aphaia, den Griechen kaum bekannt, wurde durch Athene ersetzt zum Beistand im Trojanischen Krieg – von dem es Szenen auf den Metopen gibt- und deshalb heißt das Heiligtum seitdem Tempel der Athene Aphaia. Im archaologischen Museum von Ägina (Griechenland) gibt es Ausgrabungsfunde aus diesem Gebiet wie Statuetten, Tontöpfe usw. Die Bildhauerwerkstatt von Ägina (6. und 5. Jh. v. Chr.) war in der antiken Welt berühmt. Aber auch das Mittelalter hat auf der Insel seine Spuren hinterlassen. 6,5 km von Ägina-Stadt entfernt und gegenüber dem Kloster des Hl. Nektarios liegen auf einem Hügel die Ruinen der im 19. Jh. verlassenen Stadt Paleohora.
Oben auf dem Hügel befinden sich die Überreste einer mittelalterlichen Festung, in der die Inselbewohner während der Piraten-überfälle Zuflucht fanden. Von den 365 Kirchen, die die Stadt in ihrer Blütezeit hatte, sind nur 28 übriggeblieben, die immerhin beachtenswerte Fresken aufweisen. An der Straße nach Marathonas liegt das Marienkloster Chryssoleondissa (16. Jh.), dessen Architektur sehr an die der Klöster auf Athos erinnert und dessen Kirche über einen kunstvoll holzgeschnitzten Ikonenständer verfügt.
Außer den archäologischen Stätten bietet die Insel dem Naturliebhaber Sandstrände, malerische Fischerdörfer und eine große Landschaftsverschiedenheit. Südlich der Stadt Ägina (Griechenland) liegt am Meer das Dorf Marathonas und etwas weiter (in 9 km Entfernung) das Fischerdorf Perdika, von wo aus kleine Schiffe nach den Inselchen Angistri und Moni fahren. Im Nordosten führt die Straße durch Pistazien – und Olivenhainen über Kipseli, wo die kleine Basilika der Agii Theodori (aus dem Jahre 1282) steht, und Souvala am Meer nach Ag. Marina, einem Dorf bekannt für seinen langen Sandstrand, den längsten der Insel, der bei Urlaubern sehr beliebt ist. Ägina ist weiterhin für seine Pistazien und seine Keramik bekannt.