Poros ist eine kleine Insel im Saronischen Golf (31 km 2 , rund 4000 Einwohner ) und mit dem Linienschiff von Piräus in gut 2 ½ Stunden zu erreichen; die Tragflächenboote (Hellas Dolphins) bringen den Besucher in 50 Min. zum Ziel. Da Poros von der Ostküste des Peloponnes (Landstädtchen Galatas) nur durch eine schmale Meerenge getrennt ist, kann man auch auf dem Landweg nach Poros gelangen.
Die Fahrt über Korinth und Alt – Epidaurus bzw. Nauplia ist sehr reizvoll. Örtliche Fährschiffe und kleine Motorboote fahren ständig zwischen Galatas und Poros hin und her. Was den Namen Poros trägt, sind eigentlich zwei Inseln – Sphaeria und Kalauria – aus erdgeschichtlich ganz verschiedenen Zeiten. Bis 1877 bestand zwischen beiden eine flache sandige Landverbindung, die anschließend durch einen kurzen und schmalen Kanal unterbrochen wurde. (Brücke) Das Städtchen Poros liegt auf der fast dreieckigen, vegetationslosen, aus rotbraunem vulkanischem Gestein bestehenden Insel Sphaeria.
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Die zumeist weißen zweistöckigen, ziegelgedeckten Häuser schmiegen sich amphitheatralisch an zwei Berghänge an und sind nach Westen und Süden ausgerichtet. Die unterste Häuserreihe weist stattliche Gebäude auf; viele tragen neoklassizistische Stilelemente. Spaziergänge die Uferpromenade entlang oder die Treppen hinauf und kreuz und quer durch die engen Gassen bzw. um ganz Sphaeria herum (ca. 3 km) sind eindrucksvolle Erlebnisse. Die viel grössere, bergige und fast ganz bewaldete Insel Kalauria (höchste Erhebung Vigla 358 m) besteht aus aufgefalteten Kalksedimenten. Vorherrschender Baum ist die Strandkiefer.
Die stattlichen Bäume reichen oft bis ans Meer heran. An der Südküste befinden sich eine Reihe idyllischer Badebuchten – viele davon touristisch erschlossen – sowie ein reiches Angebot an Tavernen, Cafes und Unterkünften aller Qualitäten und Preisklassen. Am bekanntesten sind die Buchten Askeli und Neorio. Doch nicht nur Badegäste und Sonnenanbeter werden von den Schönheiten Kalaurias angezogen. Die grüne Insel lässt sich erwandern oder mit dem PKW erkunden, wobei z. B. das Kloster Zoodochou Piji (Lebensspende Quelle) an einer Quelle und in der Falte einer Schlucht gelegen ein sehr lohnendes Ziel ist.
Höher in den Bergen mit Panoramablick auf die Buchten des Nordens, das fruchttragende Hochtal Fousa sowie auf Ägina und die Halbinsel Methana sind die Grundmauern eines Apolloheiligtums zu besichtigen. Im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden teppichartig mit zarten Anemonen übersät ist, ist die Erkundung der Landschaft besonders schön. In jenem Heiligtum fand 322 v. Chr. der berühmte athenische Redner Demosthenes Asyl; als die Verfolger ihn gefährlich bedrängten, nahm er dort das todbringende Gift. An der zum Kloster Zoodochou Piji führenden Strasse auf Kalauria gleich nach der Brücke erinnert eine Marmorbüste an den grossen Politiker.
Poros insgesamt besitzt ein ausgebautes Strassennetz und touristisch eine sehr gute Infrastruktur. Im archäologischen Museum im Ortszentrum sind viele interessante Fundstücke von der Insel sowie der näheren Umgebung ausgestellt; der Besuch lohnt sich. Poros ist ebenfalls idealer Ausgangspunkt für den Besuch von Hydra und Spetses, Methana (Thermalbad), Ägina und Angistri sowie die gegenüberliegende Peloponneslandschaft.